Rucksack richtig packen: 8 Tipps, um platzsparend zu packen
Einen Rucksack richtig packen bedeutet, sich während des Gehens nicht zu überlasten und zum Beispiel beim Backpacking und Trekking sicher in unwegsamem Gelände unterwegs zu sein. Mit der richtigen Packstrategie profitierst Du auf längeren Strecken von einem Maximum an Tragekomfort und Trittsicherheit und kannst die Dich umgebende Natur in ihrer ganzen Schönheit unbeschwert und sicher genießen.
Ein zu schwerer und falsch gepackter Rucksack kann während des Tragens Schmerzen im Rücken verursachen und an der Schulterpartie unangenehm drücken oder gar einschneiden. Zudem wird Deine Nackenmuskulatur übermäßig stark belastet. Um dies zu vermeiden, sorgen unsere praxisnahen Packtipps für das richtige Gewicht, den richtigen Körperschwerpunkt und ein gutes Balancegefühl.
Inhaltsverzeichnis
- Tipp 1: Breite vor dem Packen alle Gegenstände vor Dir aus
- Tipp 2: Überschreite Dein individuelles Gewicht nicht
- Tipp 3: Benutze Packing Cubes (Packwürfel)
- Tipp 4: Packe so platzsparend wie möglich
- Tipp 5: Packe so leicht wie möglich
- Tipp 6: Achte auf den richtigen Schwerpunkt
- Tipp 7: Nutze das Deckelfach für alles, was Du häufig brauchst
- Tipp 8: Hänge nichts von außen an den Rucksack
- Fazit: Rucksack richtig packen: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!„
Tipp 1: Breite vor dem Packen alle Gegenstände vor Dir aus
Alle Gegenstände vor dem Packen vor Dir auszubreiten, hat einige Vorteile. Du kannst:
- Die Vollständigkeit Deiner Packliste leicht überprüfen
- Noch einmal darüber nachdenken, welche Dinge Du wirklich brauchst (bzw. nicht brauchst)
- Mit Deinem Reisepartner darüber entscheiden, ob ihr Dinge gemeinsam nutzen könnt
- Auf den ersten Blick feststellen, ob das alles überhaupt in Deinen Rucksack passt
- Leichter sortieren, was zusammengehört
- Abwiegen und entscheiden, ob etwas schwer, mittelschwer oder leicht ist
- Überlegen, ob es nicht vielleicht leichtere Alternativen gibt
Bei Deinen Überlegungen solltest Du Dir stets bewusst darüber sein, dass Du jedes einzelne Gramm über lange Strecken hinweg tragen musst. Gibt es vor Ort Waschsalons? Kannst Du fehlende Dinge im Urlaubsland nachkaufen? Dann können ein paar Kleidungsstücke und Gegenstände getrost Zuhause bleiben.
Tipp 2: Überschreite Dein individuelles Gewicht nicht
Alles in allem sollte Dein maximales Rucksackgewicht nicht mehr als 20 bis 25 Prozent Deines Körpergewichts ausmachen.
Diese Regel gilt für sportliche Menschen, die Freude an mehrtägigen bzw. mehrwöchigen Wanderungen und Trekkingtouren haben. Bei ungeübten Wanderern mit zu schwerem Rucksack wird die Freude schnell getrübt. Ein Gewicht von zehn Kilogramm gilt für lange Strecken als besonders angenehm.
Tipp 3: Benutze Packing Cubes (Packwürfel)
Packing Cubes sind viereckige tiefe Taschen, die sich per Reißverschluss öffnen und schließen lassen. Der Handel bietet sie in verschiedenen Größen und Farben. Mit ihnen lassen sich Gegenstände verpacken, komprimieren und auf kleinstem Raum unterbringen.
Auf diese Weise passt sehr viel mehr in Deinen Rucksack, als wenn Du die Dinge lose einpacken würdest. Mit Packing Cubes verlierst Du nie die Übersicht, nichts fliegt herum und Du kommst mit einem Handgriff an die benötigten Sachen. Sie eignen sich hervorragend zum Sortieren von Kleidung, Kosmetika, Essen oder Kabel, Adapter und Co.
Wasserdichte Ausführungen garantieren bei Regen und Flussdurchquerungen absolute Trockenheit. Ein unschlagbarer Vorteil, den Du in den abgelegenen Regionen dieser Welt sehr schätzen wirst.
Tipp 4: Packe so platzsparend wie möglich
Um wirklich jeden Zentimeter Deines Rucksacks perfekt zu nutzen, gilt es, so platzsparend wie möglich zu packen. Hier ein paar leicht umsetzbare Anregungen:
- Rolle T-Shirts, kurze Hosen und Jeans ein
- Bügle Deine Kleidung, dann wird sie noch dünner
- Nutze Socken und Unterwäsche, um Lücken zu füllen
Tipp 5: Packe so leicht wie möglich
Beim Gewicht lassen sich schnell ein paar hundert Gramm einsparen, wenn Du folgende Hinweise beachtest:
- Achte beim Kauf auf das Eigengewicht Deines Rucksacks, „Leichtgewichtler“ wiegen nur rund 1,5 Kilogramm
- Bundeswehrschlafsäcke sind leichter als Daunenschlafsäcke
- Trekkingschuhe sind leichter als Bergschuhe
- Ein Zelt mit Gestänge ist verhältnismäßig schwer
- Kaufe Kosmetika in kleinen Flaschen oder Probetuben
- Wer nicht so groß ist, dem genügt eine kürzere und damit leichtere Isomatte
- Ein Regenkilt trägt sich leichter als eine Regenjacke mit Regenhose
Tipp 6: Achte auf den richtigen Schwerpunkt
Balance und Kontrolle stehen beim Tragen eines Rucksacks im direkten Zusammenhang mit dem Körperschwerpunkt. Ist dieser nicht ausgewogen, wird es auf längeren Strecken zunehmend anstrengend und unbequem.
Sind zu viele schwere Gegenstände oben im Rucksack verpackt, schaukelt er hin und her und bringt Dich leicht ins Schwanken. Dies ist nicht nur unangenehm, sondern auf schmalen Wegen oder beim Durchqueren eines Flusses hochgradig gefährlich.
Sind schwere Gegenstände zu weit nach außen gepackt, besteht die Gefahr, dass der Körper zu stark belastet wird und im schlimmsten Fall sogar nach hinten kippt. Beim Stolpern und Ausrutschen kann sich Dein Körper nicht mehr abgefangen – schwere Stürze können die Folge sein.
Der Schwerpunkt Deines Rucksacks sollte also dicht am Körper und möglichst auf Schulterhöhe liegen. Um dies zu erreichen, kannst Du Dich beim Packen an folgenden Regeln orientieren:
- Platziere die schwersten Ausrüstungsgegenstände (Zelt) übereinander und so nah wie möglich am oberen Rücken
- Verpacke mittelschwere Ausrüstung (Bekleidung) mittig und vom Rücken weg
- Verstaue leichte und voluminöse Gegenstände (Schlafsack) im Bodenfach
- Packe leichte Ausrüstung um schwere herum, so sorgst Du für Stabilität und während der Tour kann nichts verrutschen
- Kleine Gegenstände sind in den Seitentaschen und im Deckelfach gut untergebracht
- Achte auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung
Bei Tageswanderungen mit leichten Rucksäcken bis zu 30 Liter kommt es eher auf die Bequemlichkeit an. Auch hier sollte Schweres nah an den Rücken und kann durch weiche Gegenstände wie Pullover und Jacken angenehm abgepolstert werden. Eine Trinkflasche gehört dagegen griffbereit in ein Seitenfach.
Packst Du Deinen Rucksack fürs Steigen oder Klettern, achte darauf, dass schwere Gegenstände hier eher in Richtung mittlerer Rücken gepackt werden.
Tipp 7: Nutze das Deckelfach für alles, was Du häufig brauchst
Zum ersten Mal wirst Du Dich am Flughafen darüber freuen, dass Du wichtige Dinge so verpackt hast, dass Du zu jeder Zeit auf sie zugreifen kannst. So sind Laptop, Tablet, Handy, Flugtickets und Reisedokumente ohne langes Kramen und Suchen gleich zur Hand.
Alles, was häufig gebraucht wird, gehört ins Deckelfach. Von Sonnenbrille, Sonnencreme und Kopfbedeckung über Kompass, Reiseführer und Karte bis hin zu Geld, Handy und Kamera ist hier alles gut untergebracht. Auch ein Erste-Hilfe-Kit findet hier seinen Platz.
Alles, was beim Öffnen leicht aus dem Deckelfach herausfallen könnte, sollte zur Sicherheit mit einem kleinen Karabiner im Rucksack oder an größeren Gegenständen befestigt werden.
Beim Wandern hat es sich als praktisch erweisen, wenn der Rucksack zum Trinken nicht immer abgesetzt werden muss. Auch eine Regenjacke oder ein dicker Pulli sollten bei einem Griff ins Innenfach sofort erreichbar sein.
Tipp 8: Hänge nichts von außen an den Rucksack
Du solltest unbedingt vermeiden, Gegenstände außen am Rucksack anzubringen. Sie bergen die Gefahr daran hängenzubleiben, zu durchnässen oder gestohlen zu werden. Einzige Ausnahme: Isomatte und Zeltgestänge beim Trekking.
Fazit: Rucksack richtig packen: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!„
Einen Rucksack mit System zu packen, bietet entscheidende Vorteile. Dein Rücken wird es Dir danken, denn er lässt sich leichter und sehr viel komfortabler tragen.
Zudem bist Du mit dem richtigen Körperschwerpunkt in unwegsamen Gelände sehr viel sicherer unterwegs. Und zu guter Letzt musst Du nicht ständig alles ein- und auspacken, nur weil Du einen bestimmten Gegenstand suchst.