Was ist der Unterschied zwischen Wandern und Spazieren?

5 Minuten | Thomas | Letztes Update: 07. April 2023

Wer an Wandern und Spazieren denkt, hat meist ganz bestimmte Bilder im Kopf. Der Wanderer ist in Outdoor-Montur in der Natur unterwegs, während der Spaziergänger eher gemächlich durch die Stadt flaniert. Aber wo liegt eigentlich der konkrete Unterschied zwischen Wandern und Spazieren?

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Wandern und Spazieren jeweils definiert sind und welche typischen Merkmale die beiden Arten der Bewegung ausmachen. Welche Ausrüstung benötigt man? Wie lange muss man unterwegs sein? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen, erhältst Du im folgenden Artikel.

Übersicht: Das macht Wandern aus

Wie ist Wandern definiert?

Um zu wissen, ob Du wanderst oder spazierst, ist es wichtig, den Begriff des Wanderns näher zu definieren. Da ist zum einen die zeitliche Länge der Einheit. Eine Wanderung erstreckt sich oft über mehrere Stunden hinweg und ist in der Regel ein besonderes, nicht alltägliches Ereignis. Bei berufstätigen Menschen findet eine Wanderung daher meist am Wochenende oder im Urlaub statt. Viele Wanderungen haben eine bestimmte Sehenswürdigkeit als Ziel, auf die man zuarbeitet und auf die man sich freut.

Wanderungen finden normalerweise in der Natur statt. Die Szenerie kann dabei sehr unterschiedlich sein: Wälder, ländliche Gebiete, Küstengebiete und Gebirge sind nur vier Beispiele von beliebten Wanderregionen.

Eine Wanderung dient nicht nur der sportlichen Ertüchtigung, sondern vor allem dem Vergnügen. Im Vordergrund stehen dabei die aktive Erholung und der Naturgenuss. Übrigens: Von dieser Art der Fortbewegung stark abgegrenzt, ist deshalb der in militärischer Tradition liegende Marsch. Bei einem Marsch geht es in strammem Tempo vorwärts – Natur und Erholung spielen hier keine Rolle.

Was sind die wichtigsten Merkmale des Wanderns?

Die sechs wichtigsten Charakteristika des Wanderns im Vergleich zum Spaziergang sind die folgenden:

  • Längere Strecke und längere Dauer
  • Bessere Vorbereitung mit genauer Zielsetzung
  • An die Strecke angepasste Ausrüstung und Kleidung
  • Höhere Anforderung an Kondition und Fitness
  • Wandern findet normalerweise in der Natur statt
  • Aktive Erholung als Ziel

Viele Menschen bereiten sich auf eine Wanderung gut vor und planen den Streckenverlauf sehr sorgfältig. Sie haben ein festes Ziel vor Augen und oft begeben sie sich an einen Ort, an dem sie noch nie zuvor in ihrem Leben waren. Es gibt aber auch Wanderer, die eine Strecke mehrfach laufen, weil sie sie besonders schön finden. In beiden Fällen stellt die Wanderung ein besonderes Ereignis dar.

Welche Ausrüstung braucht man zum Wandern?

Während Du Dir bei einem Spaziergang normalerweise keine Gedanken um die passende Ausrüstung machen musst, sondern einfach drauflosläufst, ist das beim Wandern etwas anders. Wanderer laufen größere Strecken zu Fuß. Mit schlechtem Schuhwerk hätte das fatale Folgen und würde die Kondition auf Dauer massiv einschränken.

Zum Wandern brauchst Du feste Schuhe, die Dir im Gelände ausreichend Halt bieten. Von Vorteil ist ein atmungsaktives und feuchtigkeitsresorbierendes Material. Bequeme und zugleich wetterfeste Kleidung ist eine weitere Grundvoraussetzung. Sie sollte Dich effektiv vor Regen schützen.

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Wer viele Stunden oder gar einen oder mehrere Tage wandert, benötigt natürlich auch Proviant und genügend Wasser. Diese Lebensmittel verstaust Du in Deinem Rucksack. Dieser sollte eng anliegen und Dich in Deiner Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Unterschätze niemals die negativen Auswirkungen eines schlecht sitzenden Rucksacks.

Je nachdem, wo und unter welchen Umständen die Wanderung stattfindet, könnten auch Erste-Hilfe-Sets, Ausrüstung zur Navigation (Kompass, Karte etc.), Sonnenschutz, Stirnlampen und Wanderstöcke hilfreiche Ausrüstungsteile beim Wandern sein.

Welche typischen Wanderwege gibt es?

Es gibt sowohl Kurz- als auch Fernwanderwege, die über mehrere hundert Kilometer führen wie zum Beispiel der Rothaarsteig und der Harzer-Hexen-Stieg. Du bewältigst die Strecke in mehreren Etappen und findest unterwegs sowohl Einkehr- als auch Übernachtungsmöglichkeiten. Auch das Ablaufen von nur einer Teiletappe ist bei vielen Wanderern üblich.

Beliebt sind zudem Rundwanderwege. Start und Ziel sind hier identisch. Du kommst also wieder an den Ausgangspunkt zurück, wo Du zuvor losgewandert bist. Oder Du begibst Dich auf eine ausgedehnte Wattwanderung und erkundest die Nordsee bei Ebbe.

Beliebt ist außerdem das Bergwandern in alpiner Umgebung. Du bewegst Dich hier unter anderem auf schmalen Serpentinen und läufst bergauf und bergab. Das ist natürlich besonders anstrengend und nicht unbedingt für Anfänger geeignet.

Du siehst: Wanderwege haben in den meisten Fällen gewisse Besonderheiten zu bieten, die das Erlebnis unvergesslich machen.

Wandern ist häufig eine Frage der Orientierung

Eine Wanderung führt Dich an einen weiter entfernten Ort. Eine Wanderkarte beziehungsweise der Routenplaner helfen Dir in solchen Fällen bei der Wegfindung. In der Regel sind die Wanderwege zusätzlich beschildert. Das unterscheidet die Wanderung ebenfalls vom routinemäßigen Spaziergang.

Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, denn es gibt durchaus Menschen, die aufs Geradewohl losmarschieren und sich vom Wegverlauf überraschen lassen. Solche passionierten Geländegänger lieben das Abenteuer und begeistern sich häufig auch für das Trekking.

Letztendlich kommt es hierbei natürlich auch darauf an, wo Du wohnst. Befinden sich Wanderwege direkt vor Deiner Haustür, läufst Du diese eventuell eher mal ab als weit entfernte Strecken.

Übersicht: Das macht Spazieren aus

Wie ist Spazieren definiert?

Das Wort Spazieren lässt sich auf den italienischen Begriff spaziare zurückführen. Dieser war im 15. Jahrhundert gebräuchlich und bezeichnete eine genüssliche Form des Gehens etwa in der Bedeutung des Flanierens und Promenierens. Diese Art des Müßiggangs war bei der aristokratischen Gesellschaft als Lustwandeln in Parks und Gärten beliebt. Im Gegensatz zur arbeitenden Bevölkerung hatten sie hierzu nämlich genug Zeit.

Unternimmst Du einen Spaziergang, dann bewegst Du Dich in gemächlichem Tempo durch eine reizvolle Landschaft, einen Ort oder durch die Stadt. Ideal für Spaziergänge sind auch Promenaden, Parkanlagen und Einkaufsstraßen. In diesem Zusammenhang spricht man dann eher vom Flanieren oder Bummeln.

Was sind die wichtigsten Merkmale des Spazierens?

Auch der klassische Spaziergang weist einige besondere Merkmale auf, die das Spazieren vom Wandern abheben:

  • Keine Eile, gemächliches Tempo
  • Kürzere Strecken
  • Zeit für Pausen und einen kleinen Plausch
  • Findet häufig in der Stadt oder in städtischen Parks statt
  • Keine spezielle Ausrüstung notwendig

Bei einem Spaziergang erbringst Du keine sportlichen Höchstleistungen. Die ungezwungene, lockere Leichtigkeit ist sprichwörtlich. Redewendungen wie Eine Geburt ist schließlich kein Spaziergang, bringen das zum Ausdruck. Es gibt keinen Leistungsdruck und Du läufst nur so viel, wie es Dir Spaß macht.

In diesem Sinne ist ein Spaziergang eine müßige Variante des Gehens. Du schlenderst nach Belieben und lässt Dir die Zeit, die Du brauchst. Schließlich verfolgst Du kein bestimmtes Ziel, sondern kehrst um, wenn es Dir zu viel wird. Auf der anderen Seite kannst Du einen Spaziergang allerdings auch gezielt nutzen, um beispielsweise 10.000 Schritte am Tag zu erreichen.

Auch Spaziergänge wirken sich positiv auf Deine Gesundheit aus

Wandern ist ohne Zweifel gesund, denn Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System und steigert die Kondition. Aber auch ein ruhiger Spaziergang erfüllt Dich mit positiver Energie.

Bekannt und beliebt ist der Verdauungsspaziergang nach einem üppigen Mahl. Die mäßige körperliche Bewegung regt nämlich die Darmtätigkeit an. Außerdem verbrauchst Du somit direkt ein paar Kalorien, die Du vorher zu Dir genommen hast.

Keine Eile gibt es auch beim Sonntagsspaziergang. Dieser findet häufig nach dem Essen statt und fördert die Geselligkeit. Der Abendspaziergang stimmt auf die Nachtruhe ein. Die frische Luft ist gut für die Lungen und die Bewegung fördert einen gesunden Schlaf.

Trivia: Die Wissenschaft vom Spazierengehen

Erstaunlicherweise ist das Spazierengehen sogar Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt schuf die Promenadologie als ästhetische und kulturwissenschaftliche Methode zur besseren Umweltwahrnehmung.

Im Rahmen eines sogenannten Urspaziergangs untersuchte er den Zusammenhang zwischen Kommunikation, Landschaft und Prägung.

Welche Gemeinsamkeiten haben Wandern und Spazieren?

Natürlich gibt es zwischen Wandern und Spazieren nicht nur Unterschiede, sondern auch viele Gemeinsamkeiten:

  • Beide Fortbewegungsarten wirken sich positiv auf Deine körperliche und psychische Gesundheit aus
  • Wandern und Spazieren reduzieren Stress
  • Für jede Altersgruppe und jedes Fitnesslevel geeignet
  • Bei beiden Aktivitäten kommst Du an die frische Luft und erholst Dich aktiv
  • Während beiden Aktivitäten kannst Du soziale Kontakte pflegen

Zusammenfassung: Was ist der Unterschied zwischen Wandern und Spazieren?

Beim Wandern stehen die aktive Erholung und der Naturgenuss im Vordergrund. Eine Wanderung ist deutlich länger als ein Spaziergang – sowohl von der Strecke als auch zeitlich gesehen. Wanderer benötigen häufig spezielle Ausrüstung und Kleidung, um die Strecke zu bewältigen.

Ein Spaziergang findet hingegen eher in städtischen Gebieten statt. Zwar ist auch Spazieren eine Art der aktiven Erholung, jedoch fällt diese deutlich kürzer aus. Spezielle Schuhe oder Ausrüstung benötigst Du für einen Spaziergang keine.

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