Backpacking Schuhe: Welche Schuhe solltest Du mit auf die Reise nehmen?

5 Minuten | Thomas | Letztes Update: 10. November 2021

Die Frage nach den richtigen Backpacking Schuhen richtet sich nach Deinem Reiseziel, Deinen Urlaubsplänen und Deinem ganz persönlichen Reiseprofil. Als Backpacker solltest Du auf zweckmäßige und hochwertige Allrounder setzen, die Du möglichst vielfältig einsetzen kannst. Schließlich wirst Du mit Deinen Schuhen auf unbefestigten Wegen unterwegs sein, durch die Stadt bummeln und entspannte Tage am Strand verbringen.

Da Du als Backpacker Dein ganzes Gepäck mit Dir herumträgst, können Schuhe schnell zum Problem werden. Dies gilt weniger für Flip-Flops als vielmehr für Wanderschuhe, die zu den schwersten und sperrigsten Gepäckstücken beim Backpacking gehören. Deshalb gilt für Schuhe: Je weniger, kleiner und leichter, desto besser.

1. Flip-Flops: Gehören in jeden Backpacker-Rucksack

Flip-Flops haben sich auf Reisen mehr als bewährt. Sie sind günstig, leicht, einfach zu verstauen und lassen sich weltweit an nahezu jeder Straßenecke erwerben. In warmen Ländern sind sie ideal, um einen Tag am Strand zu verbringen. Sie eigenen sich sowohl für einen Einkaufsbummel als auch für kurze Ausflüge oder einen Besuch im nächsten Café.

Als besonders praktisch erweisen sich Flip-Flops in den Ländern Südostasiens. Hier ist es Tradition, die Schuhe beim Betreten von Häusern und Tempeln auszuziehen. Mit Flip-Flops ist dies schnell und unkompliziert möglich. Zudem kann ihnen auch ein tropischer Regenschauer nichts anhaben.

Jeder, der einmal in einem Schlafsaal mit Gemeinschaftsdusche und Gemeinschaftstoilette übernachtet hat, wird Flip-Flops zu schätzen wissen. Hier sind die praktischen Leichtgewichte schon aus hygienischen Gründen unbezahlbar. Generell sind Flip-Flops auch als Hausschuhe die perfekte Wahl und lassen nach einem langen Tag in Trekkingstiefeln die Füße an der frischen Luft atmen.

Aufgrund der Tatsache, dass Flip-Flops Stöße nicht abfedern und dem Fuß nur wenig Halt bieten, sind sie für längere Strecken logischerweise nicht geeignet. Dies gilt insbesondere bei Nässe und mit schwerem Gepäck auf dem Rücken. Denke auch daran, dass Du die ganze Zeit über den Schuh mit den Zehen festhalten musst ‒ schmerzhafte Blasen können die Folge sein.

2. Sandalen: Die Klassiker unter den offenen Schuhen

Sandalen ermöglichen ebenfalls Freiheit für die Füße, bieten jedoch im Vergleich zu Flip-Flops mehr Stabilität. Du kannst sie sowohl in schicker als auch in sportlicher Ausführung mitnehmen. Sport- bzw. Trekkingsandalen sind insbesondere auf längeren Wanderungen praktisch, weil sie mit einer stabileren Sohle und einem besseren Profil ausgestattet sind.

Außerdem bieten sie eine sehr viel bessere Federung und trocknen schneller, weshalb sie für Aktivitäten rund ums Wasser (Canyoning, Kayaking oder Rafting) gut geeignet sind. Auch besonders weiche Riemen, die oft mit antibakteriellen Eigenschaften versehen sind, gehören zu den Vorteilen von Sport- bzw. Trekkingsandalen.

Natürlich kannst Du auch Deine knallroten Riemchensandaletten aus Leder mit einpacken, wenn sie leicht sind, Du bequem in ihnen laufen kannst und bevorzugt Städte entdecken möchtest. Bei allen Sandalen solltest Du Dir jedoch darüber im Klaren sein, dass sie die Füße deutlich weniger vor Steinchen, Kratzern und Sonnenbrand schützen.

Zudem musst Du aufpassen, dass die Riemen bei direktem Hautkontakt nicht scheuern. Blasen und offene Stellen an den Füßen erweisen sich beim Backpacking als äußerst schmerzhaft und langwierig. Tipp: Sandalen vor der Abreise einlaufen!

3. Sneakers und Turnschuhe: Echte Allrounde

Ein paar leichte Turnschuhe bzw. Sneakers werden Dir auf Reisen stets gute Dienste erweisen. Mit ihnen kannst Du längere Strecken auf anspruchslosem Untergrund bequem zurücklegen. Auch an kühleren und regnerischen Tagen erweisen sich (wasserdichte) Sneakers und Turnschuhe als echte Alleskönner.

Sneakers und Turnschuhe sind fußfreundlich und sehr bequem. Vor allem in der Stadt werden sie von Backpackern gerne getragen. Viele Modelle sind dank modernster Materialien inzwischen sehr leicht und zudem atmungsaktiv.

Als Regel gilt: Je schwerer das Gelände, desto stabiler sollte die Sohle sein. Allerdings kommen Sneakers und Turnschuhe in schwerem und unwegsamem Gelände schnell an ihre Grenzen. Hier würden sich Trailrunning-Schuhe sehr viel besser eignen. Sie besitzen einen stabilere, rutschfestere und steifere Sohle mit entsprechend mehr Profil.

Zudem bieten sie besseren Halt in unebenem und rutschigem Gelände, sind zumeist wasserdicht und bestehen aus robusterem Material. Aber Achtung! Weder Turnschuhe noch Sneakers noch Trailrunning-Schuhe sind als Halbschuhe für reine Bergtouren geeignet. Hier solltest Du Dich für höhere Modelle entscheiden, die Dich verlässlich vor Abrutschen und Umknicken schützen.

4. Alltagsschuhe: Eine Frage der persönlichen Vorliebe

Überlege Dir gut, welche Schuhe Du für Deine Reise benötigst. Manch ein Backpacker schwört auf Chucks, manch eine Backpackerin auf Ballerinas und andere wollen auf ihre Barfußschuhe keinesfalls verzichten. Letzten Endes musst Du bei der Entscheidung für oder gegen einen Schuh folgende Fragen beantworten:

  • Brauche ich die Schuhe unbedingt für das Land, in das ich reise?
  • Passen meine Schuhe zum Klima vor Ort und zur Jahreszeit?
  • Bin ich bereit, das Gewicht der Schuhe dauerhaft auf dem Rücken oder an den Füßen zu tragen?
  • Will ich die Schuhe nur mitnehmen, weil die anderen Paare nicht meinen ästhetischen Ansprüchen genügen?
  • Sind die Schuhe in der Lage, mich beim Gehen zu unterstützen?
  • Bieten mir die Schuhe ausreichenden Halt auf unebenem Untergrund?
  • Brauche ich unbedingt Schuhe, die knöchelhoch, wasserdicht und hochgebirgstauglich sind?

Wer sich unterwegs fit halten möchte, sollte einfach seine Laufschuhe einpacken. Und wer abends fein ausgehen möchte, kann auch ein Paar schicke Schuhe einpacken.

Das Motto beim Backpacking lautet doch frei und unabhängig zu sein und das Leben zu genießen. Warum und von wem solltest Du Dich also bei der Wahl Deiner Schuhe einschränken lassen? Schließlich kannst Du Dich jederzeit von ihnen trennen. Tipp: Wenn Du bereits vorher weißt, dass Du gewisse Kleidungsstücke am Ende der Reise zurücklassen möchtest, solltest Du diese im Vorfeld in Dein Budget einplanen.

5. Trekkingstiefel: Für Backpacker, die hoch hinaus wollen

Wenn Du während Deiner Backpacking-Tour viel wandern möchtest oder längere Aufenthalte im Gebirge planst, dann gehören stabile Wanderschuhe bzw. Trekkingstiefel ins Gepäck. Nur so kannst Du tagelang über ungesicherte Pfade und Geröll laufen, ohne dass Dir die Füße schmerzen oder Du Angst haben musst, auszurutschen oder umzuknicken.

Am besten, Du läufst die Schuhe schon vor der Abreise ein. Stell Dir vor, Du merkst weit abseits der Zivilisation, dass Du bergab bei jedem Schritt vorne mit den Zehen anstößt oder über Kilometer hinweg der Schuh schmerzhaft an Deinen Füßen reibt.

Manche Backpacker empfehlen, Trekkingstiefel erst vor Ort zu kaufen ‒ ein Rat, den es aufgrund von Passform, Materialqualität und Verarbeitung kritisch abzuwägen gilt. In anspruchsvollem Gelände schützt Dich ein passender Schuh eben nicht nur vor schmerzenden Füßen, sondern auch vor Brüchen und schweren Verletzungen.

Wer beim Bergwandern Bäche, Flüsse und Wasserfälle durchqueren wird, sollte sich für wasserdichte Schuhe entscheiden. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie gut vor Kälte schützen. Knöchelhohe Schuhe sorgen ebenfalls für Wärme, bieten besseren Halt und schützen vor dem Umknicken. Allerdings sind sie eben auch deutlich sperriger und benötigen deshalb viel Platz im Rucksack.

Gerade in tropischen Regionen werden knöchelhohe Trekkingstiefel oft als zu warm empfunden – zudem trocknen sie dort aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit besonders schlecht. Hier wird eher zu einem luftdurchlässigen Schuh geraten, der nass werden kann, aber auch schnell trocknet.

Tipp: Wenn Du die schweren Schuhe nicht auf dem Rücken tragen möchtest, dann zieh sie beim Reisen einfach an.

6. Fazit: Die richtigen Backpacking Schuhe hängen von Deinen Plänen ab

Die Frage nach dem richtigen Schuhwerk kannst nur Du allein beantworten ‒ es ist Deine Reiseroute und Deine Art, die Welt zu entdecken. Wer keinen Aufenthalt im Hochgebirge plant, ist auf langen Reisen mit atmungsaktiven (wasserdichten) Halbschuhen und Flip-Flops bestens ausgestattet. In wärmeren Gegenden sind ein zusätzliches Paar Sandalen empfehlenswert, in kühleren ein Paar bequeme Turnschuhe oder Sneakers.

Auch wenn Trekkingstiefel verhältnismäßig schwer und sperrig sind: Wer eine Tour durch abgeschiedene Bergwelten plant, sollte nicht auf ein knöchelhohes und wasserdichtes Paar verzichten. Mach Dir aber nicht allzu viele Gedanken über Deine Schuhe, schließlich kannst Du Dich jederzeit von ihnen verabschieden und Dir überall auf der Welt neue kaufen.