12 nützliche Backpacking-Tipps, die jeder Anfänger kennen sollte

6 Minuten | Thomas | Letztes Update: 06. Dezember 2021

Insbesondere als Backpacking-Anfänger stehst Du vor vielen Fragen und Herausforderungen. Gerade bei der ersten Tour sollte das Reiseziel gut überlegt sein und Schritt für Schritt geplant werden. So ist es zum Beispiel wichtig, dass Du an alle notwendigen Papiere denkst und Dein Gepäck zweckmäßig planst.

Du solltest Dich mit der Kultur und der Infrastruktur des jeweiligen Landes vertraut machen und wissen, was vor Ort im Notfall zu tun ist. Mit Mut, Abenteuerlust und unseren 12 Backpacking-Tipps kannst Du Deine Reise unbeschwert in Angriff nehmen. Die folgende Liste sollte sich jeder Backpacking-Anfänger vor seinem ersten Mal zu Gemüte führen.

Tipp 1: Überlege gut, wohin Dich Deine Reise führen soll

Sechs Wochen Backpacking durch Europas Süden oder doch lieber direkt ein Jahr lang um die ganze Welt reisen? Zunächst gilt es, das für Dich geeignete Reiseziel zu bestimmen. Als Anfänger sind die Länder Europas ideal, wer weiter weg möchte, findet in Australien, Neuseeland, Thailand und auf Bali ideale Bedingungen.

Die Entscheidung für ein bestimmtes Land wird mit Sicherheit von Deinen Vorlieben, Deinem Geschmack und Deinem Budget bestimmt. Beachte auch die Reisezeit: Manch einem Backpacker ist es im Süden Europas während der Sommermonate zu heiß. Den einen stört die Regenzeit in den Tropen, andere genießen barfuß einen warmen und erfrischenden Regenschauer.

Dank Reiseführern und Internet kannst Du Dich vorab intensiv mit Deinem Traumland beschäftigen – viele Backpacker schreiben hierzu spannende Blogs zu so ziemlich jedem Land. Insbesondere wenn Du alleine oder als Frau unterwegs bist, sind die Erfahrungen anderer hilfreich. Denke daran, dass Du mit einem Reisepartner an Deiner Seite Kompromisse eingehen musst, alleine reisen bedeutet dagegen ein sehr viel größeres Maß an Selbstbestimmtheit, Freiheit und Unabhängigkeit.

Tipp 2: Gönne Dir bei Deiner Reiseplanung Spielraum für Unerwartetes

Ein allzu straff geplanter Reiseverlauf schränkt Dich unnötig ein und führt unter Umständen sogar zu Zeitdruck und Stress. Nicht überall auf der Welt bringen Dich Taxi, Bus und Bahn verlässlich und pünktlich ans gewünschte Ziel. Zudem nimmst Du Dir die Möglichkeit, spontan zu sein.

Wer weiß, ob Du nicht vielleicht an einem Ort ankommst, der Dich so sehr in seinen Bann zieht, dass Du länger bleiben möchtest als geplant. Dann bleib doch einfach! Vielleicht triffst Du auf faszinierende Menschen und Einheimische, die Dir einen echten Geheimtipp verraten.

Schließlich hast Du Dich für die Reiseform Backpacking entschieden und damit für das größtmögliche Maß an Freiheit, Unabhängigkeit und Spontaneität. Deshalb kannst Du vorab grob planen, was Du im jeweiligen Land sehen und erleben möchtest. Einfach dorthin zu reisen, wohin Dein Weg Dich führt, und nur das zu tun, worauf Du Lust hast ‒ genau das ist Backpacking.

Tipp 3: Plane Ankunft und Abreise konkret

Die Ankunft in einem fremden Land ist immer aufregend. Deshalb solltest Du darauf achten, nicht unbedingt mitten in der Nacht anzukommen. Du reist entspannter an, wenn Du bereits eine Unterkunft gebucht hast und weißt, wie Du sie erreichst und wo Du zumindest die ersten Nächte verbringst. Außerdem ist nach einer Reise um die halbe Welt der Wunsch nach einer Dusche und einem Schlafplatz groß.

Für den Rückflug wird empfohlen, mindestens ein bis zwei Tage vor der Abreise in erreichbarer Nähe zum Flughafen zu sein.

Tipp 4: Buche nicht gleich den erstbesten Flug

Dank Internet ist es heute spielend einfach, den passenden Flug zu finden. Zahlreiche Vergleichsseiten sind Dir bei der Auswahl behilflich. Nimm Dir also Zeit, warte ab und plane flexibel – dann kannst Du jede Menge Geld sparen.

Wenn Du keinen Direktflug buchst und Dich für einen Flug mit Zwischenstopp entscheidest, sparst Du zusätzlich Geld. Dies gilt insbesondere für Flüge mit längeren Zwischenaufenthalten. Achte auch auf die Saison und die Wochentage – Wochenendflüge sind häufig teurer.

Tipp 5: Informiere Dich RECHTZEITIG vorab, welche Reisedokumente Du benötigst

Bei der Reiseplanung sind Reisepapiere das A und O. Für jedes Land gelten individuelle Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, die Webseite des Auswärtigen Amtes informiert hierüber tagesaktuell. Wer nicht alle notwendigen Papiere mit sich führt, muss damit rechnen, eventuell nicht einreisen zu dürfen.

Brauchst Du für Dein Reiseland ein Visum? Und wenn ja, welches? Es gibt Länder, in denen Du Dich ohne Visum bis zu sechs Monate lang aufhalten darfst. Für andere musst Du rechtzeitig vorab ein Visum bei der entsprechenden Botschaft beantragen oder Du erhältst es bei der Einreise (On Arrival).

Wenn Du in Europa unterwegs bist, ist für die Einreise zumeist ein Personalausweis ausreichend. Andere Länder verlangen einen Reisepass, der teilweise über sechs Monate (!) über die Einreise hinaus gültig sein muss. Achte auch darauf, dass genügend freie Seiten vorhanden sind und der Pass nicht beschädigt ist, ansonsten kann die Einreise verweigert werden.

Tipp: Trage immer eine laminierte Kopie Deines Personalausweises oder Reisepasses bei Dir, so hast Du bei Verlust des Originals immer einen Ersatz zur Hand.

Tipp 6: Entscheide Dich, wie Du bezahlen möchtest

Auf Reisen solltest Du immer eine ausreichende Menge Bargeld dabei haben. Je nach Reiseland wird empfohlen, das Geld bereits in Deutschland zu tauschen oder eben vor Ort am Flughafen, bei Banken oder in Wechselstuben. Achte auch darauf, dass es Währungen gibt, die in Deutschland extrem hohe Gebühren verursachen, weshalb zu einem Tausch im Reiseland geraten wird.

Im Ausland kannst Du oft außerhalb der Städte in Taxis, Restaurants und kleinen Läden nicht mit Karte bezahlen. Zudem ist das Angebot an Geldautomaten außerhalb der Touristenzentren zumeist begrenzt. Wenn Du planst, mit Kreditkarte zu bezahlen, solltest Du vorab bei Deiner Bank nachfragen, ob beim Bezahlen und Geldabheben Gebühren fällig werden. So vermeidest Du böse Überraschungen.

Tipp 7: Mach Dir bewusst, wie Du während Deiner Reise Geld sparen kannst

Gerade junge Backpacker müssen auf ihr Geld achten. Deshalb hier ein paar Anregungen, wie Du auch mit knappem Budget Deine Reise entspannt und komfortabel genießen kannst:

  • Such Dir ein Reiseziel aus, das zu Deinem Budget passt
  • In der Nebensaison kannst Du eine Menge Geld sparen
  • Fahre mit Bus und Bahn anstatt zu fliegen
  • Bevorzuge den Nahverkehr, anstatt mit dem Taxi zu fahren
  • Tu Dich mit anderen Backpackern zusammen – dann werden Sammeltaxis und Ausflüge gleich viel günstiger
  • Je länger Du an einem Ort verbringst, desto weniger Reisekosten kommen auf Dich zu
  • Meide teure Hotspots
  • Übernachte in Hostels – Hotels sind wesentlich teurer
  • Kaufe lokale Lebensmittel und Kleidung
  • Verzichte auf teure Souvenirs
  • Koche Dir Dein Essen selbst
  • Ziehe Street Food teuren Restaurantbesuchen vor
  • Frage Einheimische: Sie kennen die besten und günstigsten Lokale

Tipp 8: Überlege Dir, ob Du einen Führerschein brauchst

Backpacking in seiner Reinform greift auf Fortbewegungsmittel wie Bus und Bahn zurück. Besonders auf Nachtfahrten lassen sich die Übernachtungskosten für ein Hotel oder Hostel einsparen. In abgelegenen Gegenden kann das Mieten eines Autos aber durchaus sinnvoll sein.

Wer den Wunsch nach einem Mietwagen verspürt, braucht dafür einen Internationalen Führerschein. Dieser ist im Voraus zu beantragen, für die Ausstellung wird eine Gebühr erhoben. Unbedingt wichtig ist, dass Du Dich bereits vorab um einen ausreichenden Versicherungsschutz kümmerst.

Tipp 9: Suche Dir Deinen Rucksack mit Bedacht aus

Beim Backpacking ist Dein Rucksack Dein ständiger Begleiter. Je mehr Volumen er hat, desto voller wirst Du ihn packen und desto schwerer wird er. Hier gilt als Orientierung: Rucksäcke mit 40 bis 50 Litern sind zumeist völlig ausreichend.

Worauf Du beim Packen Deines Rucksacks achten solltest, erfährst Du hier. Zudem unterstützt Dich das Internet mit umfangreichen Packlisten.

Tipp 10: Denke an alle Aspekte Deiner Gesundheit

Sowohl das Auswärtige Amt als auch das Tropeninstitut informieren auf ihren Internetseiten über die gesundheitliche Situation im Zielland und über empfohlene bzw. verpflichtende Impfungen. Bei Unklarheiten solltest Du immer Deinen Arzt zurate ziehen. Eine Reiseapotheke braucht wenig Platz und kann Dir unterwegs gute Dienste leisten.

Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel sind bei Kratzern und Schürfwunden unerlässlich. Wer sich erst an die Gegebenheiten mancher Länderküchen gewöhnen muss, ist mit entsprechenden Magen-Darm-Medikamenten gut beraten. Unser Blogbeitrag Reiseapotheke für Backpacker kann Dir bei der Auswahl gegen Kopfschmerzen, Mückenstiche, Sonnenbrand & Co. behilflich sein.

Selbstverständlich solltest Du niemals ohne ausreichenden Versicherungsschutz reisen. Mit einer Auslandskrankenversicherung bist Du abgesichert und musst Dir im Ernstfall keine Gedanken um den Transport zurück nach Hause machen.

Tipp 11: Lass Deine Komfortzone hinter Dir, sei mutig und trau Dich

Keine Reiseform bietet Dir mehr Freiheit und Unabhängigkeit als Backpacking. Hier kannst Du bei Vulkanbesteigungen bis an Deine Grenzen gehen und beim Bungee-Jumping Ängste überwinden. Du wirst lernen, auf Leute zuzugehen und einen Einblick in fremde Kulturen und andere Lebensweisen erhalten.

Beim Backpacking darfst Du in den Tag hinein leben und einfach nur das tun, worauf Du Lust hast. Lerne die Sprache der Einheimischen, mache einen Kochkurs, melde Dich zu einem Salsa-Kurs an oder entdecke mit anderen Tauchern spannend Unterwasserwelten. Die schönen Erinnerungen daran werden Dich ein Leben lang begleiten und Dir neue ‒ vielleicht sogar völlig unerwartete ‒ Perspektiven eröffnen.

Tipp 12: Vergiss nicht die Daheimgebliebenen: Sie machen sich Sorgen um Dich

Während Du die Welt entdeckst, werden sich Eltern, Familie und Freunde oft fragen, wie es Dir wohl geht. Zwischen Palmen, Strand, türkisblauem Meer, Cocktails und Gleichgesinnten solltest Du dennoch daran denken, Dich von Zeit zu Zeit Zuhause zu melden.

Je nachdem, wie sehr Dein Freiheitsdrang ausgeprägt ist, könntest Du vereinbaren, Dich täglich oder wöchentlich (kurz) per Smartphone zu melden – nur um Bescheid zu geben, dass alles in Ordnung ist. Dank Skype, E-Mail und WhatsApp werdet Ihr hier sicher eine gute Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Per Smartphone kannst Du Deine Lieben daheim auch mit tollen Fotos an Deinem Abenteuer teilhaben lassen.

Übrigens: Schau Dir die faszinierende Schönheit der Welt mit eigenen Augen an und nicht allein durch die Kamera Deines Smartphones.

Fazit: 12 nützliche Backpacking-Tipps

Wie Du Dir nach der Lektüre dieses Artikels vorstellen kannst, ist es fast unumgänglich, als Anfänger beim Backpacking an alles zu denken. Wir hoffen aber, dass Dir unsere Backpacking-Tipps bei der Reiseplanung helfen und Dir – zumindest ein bisschen – die Angst vor dem Ungewissen nehmen.